Freitag,06. Januar bis Sonntag,25. Februar 2018

 

Teil I - Nordinsel

 

 

Ein lang gehegter Traum, eine Reise nach Neuseeland, ging Anfang diesen Jahres in Er-

füllung. Nach 16 Jahren besuchte ich die beiden Inseln inmitten des Pazifiks endlich

wieder.

Die Tatsache, daß unsere Tochter im Sommer eingeschult wird, und eine wochenlange

Reise im Winter dann nicht mehr möglich sein wird, machte uns die Entscheidung

einfacher.

 

 

 

Am 8. Januar erreichten wir nach 23 Stunden Flugzeit Auckland. Nach der Übernahme

unseres Campers, machten wir uns auf den Weg an die Westküste.

  

 

Am Muriwai Beach suchte ich am nächsten Morgen, als meine Mitreisenden noch schliefen, 

die Tölpelkolonie auf, an deren Fuß sich unser Campground befand.

Da ich noch nie Helgoland besucht hatte, konnte ich hier zum ersten Mal Tölpel fliegen

 

sehen. Bei dieser Spezies handelt es sich um den Australasian Gannet (Morus serrator):

 

 

Unsere Fahrt führte uns hinauf nach Russell, in der "Bay of Islands" gelegen. Dort

hatte ich 2001/2002 ein halbjähriges Praxissemester bei der staatlichen Naturschutz- behörde "Department of Conservation" absolviert. Leider existiert diese Außenstelle

nicht mehr und ich konnte  nur noch das verwaiste Gelände vorfinden.

 

Kaum angekommen, liefen uns auf unserem Campingplatz schon die ersten Vögel über

den Weg. Die normalerweise eher versteckt lebenden Wekarallen (Gallirallus australis)

trauten sich bis an unseren Esstisch heran: 

 

 

Auf dem Weg zu einem wunderschönen Strand...

 

 

...mußten wir feststellen, daß ein Little Blue Penguin (Eudyptula minor) tot am

Wasser lag: 

 

 

Eine Southern Black-Backed Gull (Larus dominicanus)...

 

 

...sowie diese Red-Billed Gull (Chroicocephalus novaehollandie scopulinus), machten

sich über das Überbleibsel eines Fisches her...

 

 

Während meines Praktikums waren wir damals fast täglich mit unseren Booten in die

Bucht hinaus gefahren, um auf den vielen Inseln Wanderwege freizuschneiden, oder

aber auch um die Delfinboote in Schach zu halten, damit sie sich den Meeressäuger

nicht zu sehr näherten. Damals konnte ich eines Tages sogar vier Orcas beobachten,

die sich zu weit mit einem Jungtier in die Bucht verirrt hatten...

 

Diesmal mußten wir uns jedoch notgedrungen der Gegenseite anschließen, um auf das

offene Wasser zu gelangen. Bei einer Bootsrundfahrt konnten wir mehrere Schulen von

Bottlenose Dolphins (Tursiops truncatus) beobachten: 

  

 

In der Nähe der Meeressäuger hielten sich auch stets Küstenvögel auf. Neben ein paar

Tölpeln und Möwen, konnten wir auch - im Uhrzeigersinn - White-faced Storm Petrel

(Pelagodroma marina), Great Shearwater(Ardenna gravis), Flesh-footed Shearwater

(Ardenna carneipes), sowie Little Blue Penguin beobachten:

 

 

Ein sehr helles Exemplar eines Zwergpinguins kam relativ nahe ans Schiff herange-

schwommen:

 

 

"Hole in the Rock":

 

 

Unsere Reise führte uns anschließend durch den Kauriforest, zum Gott des Waldes,

"Tane Mahuta"...

 

 

Unterwegs begegneten wir aus Südafrika eingeführten Barbary Doves (Streptopelia

risoria)...

 

 

...und den überhand nehmenden Indian Mynah (Acridothermes tristis)...

 

 

Ein wunderschöner Sänger - Der Tui (Prosthemadera novaeseelandiae):

 

 

In einer Bucht an der Eastcoast nahe Whangarei...

 

 

...ließen sich neben den häufig anzutreffenden schwarzen Variable Oystercatchers 

(Haematopus unicolor)...

 

 

...Pied Stilts (Himantopus leucocephalus)...

 

 

...und einem White-faced Heron (Egretta novaehollandiae)

 

 

...auch endemische Newzealand Dotterels (Charadrius obscurus) sehr schön ablichten:

 

 

Ein "Muß" stellt für jeden Vogelinteressierten Miranda am "Fith of Thames" dar. Neben

dem sehr interessant gestalteten Visitor Centre gibt es ein paar hundert Meter ent-

fernt zwei Hides, von denen aus sich eine vorgelagerte Muschelbank, sowie Schlick

und Feuchtwiesen einsehen lassen.

Highlight sind neben den tausenden Godwits (Pfuhlschnepfen), die hier überwintern...

 

 

 

...die einzigen Vögel mit schiefem Schnabel, die endemischen Wrybills (Anarhynchus

frontalis):

 

 

Unsere Reise führte uns durch die Schwefelfelder Rotoruas, wo sich mitten in den

heißen Quellen ein Paar Stelzenläufer mit ihren Jungen aufhielt. Desweiteren waren

viele Silvereyes zu beobachten, die ich jedoch später mit schöneren Bildern präsen-

tieren werde. In den Gewässern hielten sich erstaunliche Massen an Trauerschwänen

auf. Gerade umgekehrt zu unseren Verhältnissen, sind Höckerschwäne in Neuseeland

eine Seltenheit... 

 

 

Einer der "public enemies" - ein eingeführtes Kaninchen:

 

 

"Tongariro Nationalpark":

 

 

Am Fuße der Vulkane konnte ich diesen North~Island Tomtit (Petroica macrocephala)

aus nächster Nähe ablichten. Die viertel Sunde zuvor glich jedoch eher einem Katz-

und Mausspiel...  

 

 

Eine New Zealand Pigeon (Hemiphaga novaeseelandiae):

 

 

In den erkalteten Lavafeldern des 2797 m hohen Mount Ruhapehu...

 

 

...waren mehrere Australasian Pipits (anthus novaeseelandiae) zu beobachten: 

 

 

Einmal hatten wir das Glück, einen sehr seltenen Maorifalken (Falco novaeseelandiae)

zu beobachten- leider glückten nur sehr schlechte Bilder...

 

 

Auf unseren weiteren Reise Richtung Wellington, begneten wir diesem Sacret Kingfisher

(Todiramphus sanctus)...  

 

 

...auch hatte ich endlich einmal die Gelegheit diesen Pukeko (Porphyrio porphyrio)

abzulichten:

 

 

Ein weit verbreiteter Bewohner der landwirtschaftlichen Grünlandflächen, der

Spur-Winged Plover (Vanellus miles):

 

 

Einen würdigen Abschluß unseres ersten Reiseabschnittes über die Nordinsel, bildete 

ein Besuch des Schutzgebietes "Zealandia".

Am Rande der Hauptstadt Wellington, war ab 1999 um einen alten Stausee herum ein fast

9 Kilometer langer Schutzzaun errichtet worden, um eingeführte Schädlinge, wie Marder,

Katzen und Oposum, fernzuhalten. In diesem 225 Hektar großen Schutzgebiet soll eine

Tier- und Pflanzengesellschaft, wie sie vor der Ankunft des Menschen bestand, wieder

entstehen. Außer Meeressäugern und einer Fledermausart bestand die neuseeländische

Flora aus Vögeln. Mehrere von ihnen fehlt sogar die Fähigkeit zu fliegen oder sie

brüten in einfach zu erreichenden Erdhölen.

Neben den ausgesetzten Tierarten finden sich auch immer mehr wilde Vögel ein, die

das Schutzgebiet als neuen Lebensraum entdeckt haben...  

 

 

In letzter Minute gelang es, die flugunfähigen Takahe der Südinsel (Porphyrio hoch-

stetteri) vor dem Aussterben zu retten. Die nördliche - eigentlich hier ehemals

beheimatete - Unterart dagegen ist nur noch Geschichte. Einen großen Anteil daran

wird dem eingeführten Rotwild zugeschrieben, welches sich ebenfalls von der haupt-

sächlichen Nahrungsgrundlage, dem Tussockgras, ernährt...

 

 

Bei den waldbewohnenden Kakas (Nestor meridionalis), handelt es sich, wie bei ihren

Verwandten, den weltbekannten Keas, um eine äußerst intelligente Papageienart.

Speziell entwickelte Futterstationen verlangen ihnen Geschick ab, um an die Nahrungs-

quelle zu gelangen.

Ihre Population steigt stetig an und einige Exemplare haben inzwischen schon die an-

grenzenden  Stadtgebiete bevölkert...

 

 

Bei den Red-fronted Parakeet (Cyanoramphus novaezelandiae) handelt es sich um eine

weitere Papageienart, die sich im Schutzgebiet frei bewegen kann:    

 

 

Lebende Fossile stellen die seit 150 Millionen Jahre existierenden Tuataras (Sphenodon

punctatus)dar:

 

 

Zealandia bietet die außergewöhnliche Möglichkeit, mit einem Ticket an zwei nachein-

ander folgenden Tagen das Gebiet zu besuchen. Da uns ein einziger Tag, ob der Arten-

vielfalt und Größe des Gebietes jedoch eh nicht gereicht hätte, verbrachten wir dort

gerne einen weiteren Tag...

 

Da sich viele der Arten, wie Fantail und Bellbird gerne im dunklen Wald aufhielten,

konnte ich sie auf der weiteren Reise in günstigeren Situationen photographieren...