Freitag,06. Januar bis Sonntag,25. Februar 2018

 

Teil II - Südinsel

 

 

Nach einer vierstündigen Fährfahrt zur Südinsel, welche uns durch die Cook Straight

und die Marlborough Sounds führte...

 

 

...steuerten wir unseren vorgebuchten Farmstay~Campground an und wurden mit frisch-

gebackenen Muffins begrüßt.

Bei Anbruch der Dunkelheit - gegen 9:00 pm machten wir uns auf einen halbstündigen

Fußmarsch, dem glowworm~track...

 

 

Als wir ein feuchtes, moosbewachsenes Wäldchen betraten, waren wir plötzlich von

tausenden bläulich schimmernden Glühwürmchen umgeben und fühlten uns wie im Feen-

land...

 

 

Die "Golden Bay" mit ihrem karibischen Flair:

 

 

Einige Tage später konnten wir in der Nähe des "Farewell Spit" - einer langen Sand-

bank, die kilometerweit ins Meer ragt und vielen Vögeln, durch ihre Unzugänglichkeit

Schutz bietet ...

 

 

...nach einem längeren Fußmarsch durch unterschiedlicheste Vegetationen...

 

 

...unsere ersten Seebären (Arctocephalus forsteri) beobachten:

 

 

...an diesem abgeschiedenen Strand, an dem die Pelzrobben ihre Jungen aufzogen,

mischten sich die Puppies - wenig scheu - unter die menschlichen Besucher...

 

 

Eine White Fronted Tern (Sterna striata):

 

 

Nachdem wir einen Cyclone unbeschadet überstanden und uns durch zerstörte und über-

schwemmte Straßen manövriert hatten, befuhren wir die Serpentinen des Arthur´s Pass

und freuten uns auf die Clowns der Berge, die Keas (Nestor notabilis)... 

 

 

...doch welche Enttäuschung...nirgends waren die Verwandten der bereits beobachteten

Kakas zu sehen, oder zu hören...

Eine Schautafel machte uns darauf aufmerksam, daß die einstmals millionenhaft umher-

ziehenden Bergpapageien ernsthaft bedroht seien und nur noch einige Hundert Exemplare

am leben wären...

 

Aus diesem traurigen Grund kann ich leider nur eine Aufnahme aus dem Jahre 2001 zeigen,

als ich bei meiner letzten Reise einige der frechen Gesellen beobachten konnte:

 

 

Ein winziger Bergwaldbewohner - ein Rifleman(Acanthisitta chloris):

 

 

In den größtenteils ausgetrockneten Flußlandschaften des Arthur´s Paß ließen sich

die inländisch lebenden Blackfronted Terns (Sterna albostriata) bei ihren rasanten

Flugmanövern beobachten:

 

 

An einem See, der uns als Nachtlager diente, konnte ich zig eingeführte Hecken-

braunellen (Prunella modularis) beobachten:

 

 

Eine Maori-Ente, oder New Zealand Scaup (Aytya novaeseelandiae):

 

 

Als wir wieder auf Meeresniveau angekommen waren, erreichten wir bald das Gletscher-

gebiet. Neben dem Fehlen der Keas, stellte der Zustand der heutigen Gletscher die

größte Enttäuschung dieser Reise für mich dar. Um genau zu sein, war ich erschüttert,

welcher Anblick mich dort erwartete...

Nur noch ein Bruchteil der Eismasse,  die ich vor 17 Jahren noch zu Fuß besteigen

konnte, war übrig geblieben - heutzutage ist der Fanz-Josef-Glacier nur noch per

Hubschrauber zu erreichen...

 

Nachdem sich der morgendliche Nebel gelichtet hatte und die Sonne durchbrach, zeigte

sich der Gletscher zu unserer Besänftigung postkartengleich von seiner besten Seite:

 

 

Als weiterer Trost posierte dieser niedliche South Island Tomtit für mich:

 

 

Nach wenigen Stunden Fahrt betraten wir den unberührtesten und schönsten Regenwald

unserer bisherigen Reise. So mußte der Ur-UrWald einstmals ausgesehen haben: 

 

 

Ferntrees mit ihren unzähligen "Korus", dem Zeichen der Maori für Neubeginn und Rein-

heit:

 

 

Unterwegs begegneten wir einer dunklen Morphe eines Fantails (Rhipidura fuliginosa):

 

 

Hätten wir zu einer anderen Jahreszeit den Strand am Ende unseres Tracks erreicht,

hätten wir eventuell Exemplare des Fjordland Crested Penguins (Eudyptes pachyrhynchus),

einem der seltesten Pinguine weltweit, beobachten können.

Durch diese raue See kommen jene Dickschnabelpinguine geschwommen, um ihre Jungen mit

Fisch zu füttern...

  

                                                         © Department Of Conservation, New Zealand

 

An einem Aussichtspunkt, den "Fantailfalls", waren nicht die namensgebenden Fächer-

schwänze zu beobachten, sondern eine Familie laut singender Bellbirds (Anthornis

melanura). Hier ist ein Jungtier zu sehen: 

 

 

Wie schon oft auf unserer bisherigen Reise, erreichten wir nach ein paar Stunden

Fahrt eine völlig andere Landschaftsform. Gerade hatten wir uns noch im Land der

Vulkane und in dichtestem Regenwald befunden, schienen wir plötzlich in einer Mond-

landschaft unterwegs zu sein.

Um die Seen Wanakas herum breitete sich dagegen eine mediterrane Vegetation aus... 

 

 

Dort gelang es mir endlich einmal, die stets wild umherwirbelnden Fantails im Bild

festzuhalten:

 

Von den vielen kleinen Verkehrsopfern - meist Opossums - magisch angezogen, sieht man

in regelmäßigen Abständen New Zealand Harrier (Circus approximans) kreisen oder kurz

vor einem von der Fahrbahn aufschrecken...

 

Vor die Linse dagegen bekommt man die scheuen Greife recht selten. Eines Tages saß

dieses Weibchen direkt am Straßenrand. Sie schien verletzt zu sein, denn sie ließ

sich weder von den dicht vorbeirasenden Fahrzeugen, noch von mir aufschrecken, als

ich mich ihr näherte...Erst, als ich nur noch wenige Schritte von ihr entfernt war,

erhob sie sich und flog gemächlich davon... 

 

 

Auf dem folgenden Photo ist ein männliches Exemplar zu sehen:

 

 

Leider konnten wir die Fjordlandregion nicht ansteuern, dort hätten wir eventuell

noch eine Chance auf Keas gehabt.

So fuhren wir weiter nach Süden, in die Catlins, eine Region, in der es besonders

viele Wildtierarten zu beobachten gibt.

Auf einem Campingplatz direkt an einem versteinerten Wald gelegen, ließen wir uns

nieder. Da wir schon relativ spät angekommen waren, machten wir uns auch schon bald

auf den Weg zum Strand.

Es hatten sich schon etliche Leute eingefunden um dem zu erwartenden Spektakel bei-

zuwohnen...

Austernfischer, Reiher und Kiebitze ließen sich zum Zeitvertreib dort gut beobachten.

Gegen 9:00 pm endlich stand er urplötzlich am Ufer:

Ein Yellow-Eyed Penguin (Megadyptes antipodes) war unbemerkt den Fluten entstiegen

und stand nun - größer als gedacht - nur wenige Meter direkt vor uns. Nur von einem

Strick als Markierung getrennt, regte und streckte er sich und schien jede seiner

Federn einzeln zu putzen. 

Seine beiden Jungen waren am Ende des Strandes aus dem Dickicht herausgetreten und

riefen nach ihm. In aller Seelenruhe beendete er seine Gefiederpflege und marschier-

te dann gemächlich Richtung seiner Brut um seinen Kropf zu leeren... 

   

 

Ein weiteres Jungtier war mit dem anderen Elternteil oben auf den Klippen geblieben

und wartete direkt neben dem Wanderweg ebenfalls auf sein Futter:

 

 

Die hoch über das Meer hinausragenden Klippen bildeten einen idealen Aussichtspunkt,

um nach Hector Dolphins (Cephalorhynchus hectori) Ausschau zu halten.

Längere Zeit war kein Delfin auszumachen, bis plötzlich eine Schule auftauchte und

sich wild umherspringend bis auf wenige Meter dem Festland näherte...

 

 

An einem anderen Strand, der in der Abendsonne an Afrika erinnerte...

 

 

...staksten in nächster Nähe Royal Spoonbills (Platalea regia) am Ufer entlang und

durchkämmten mit ihren mächtigen Schnäbeln das Wasser nach Nahrung...

 

 

Nur eine Bucht weiter, auf der uns gegenüberliegenden Seite, hatten wir am nächsten

Morgen die Gelegeheit, Hooker´s Sealions (Phocarctos hookeri) zu beobachten. Im

Gegensatz zu den relativ handlichen Seebären, handelt es sich bei den Seelöwen je-

doch um massige Räuber mit wenigstens zwei Metern Länge und 200 Kg Gewicht...

 

Das folgende Tier hatte ich - gut getarnt in seiner Sandmulde - nicht gesehen und

wäre fast darüber gestolpert...wahrscheinlich hätte es diesen Bericht dann niemals

gegeben...

 

 

Es scheint wenig ratsam, sich mit ihnen gemeinsam im Wasser aufzuhalten...

 

 

Hier sieht man noch ein Männchen im direkten Größenvergleich:

 

 

"Nugget Point":

 

 

In einem Sumpfgebiet, welches seit meiner letzten Anwesenheit noch mehr vergrößert

worden war, hatten wir das Glück, einen der nur drei Stellplätze zu ergattern.

Leider hielt sich die Tierwelt jedoch ziemlich versteckt, einen Baum voller Silver-

eyes (Zosterops lateralis) jedoch entdeckte ich auf meinem abendlichen Spaziergang:

 

 

Heute hatte unser Sohn Geburtstag und bekam von Ranger Glenn einen kleinen Anstecker

geschenkt.

Sein größtes Geschenk jedoch machte er sich selbst, indem er als erster von uns einen

riesigen Royal Albatros (Diomedea epomophora) am Himmel entdeckte !!!

Mit seinen drei Metern Flügelspannweite glitt er, einem Segelflugzeug gleich, über

unsere Köpfe hinweg... 

 

 

Ein Seebär:

 

 

Ein South Island Pied Oystercatcher (Haematopus finschi):

 

 

Eine spontane Fahrt in die alpine Region des Mount Cook Nationalparks, sollte sich

als eines der Highlights und krönenden Abschluß unserer Reise herausstellen.

Wir durchquerten eine grandiose Landschaft...

 

 

...die der "Herr der Ringe" ~ Trilogie als Schauplatz gedient hatte...

 

 

...und fanden nach langem Suchen einige Individuen, der auf nur noch 77 Exemplare

geschätzen black stilts (Himantopus novaezelandiae)...

 

 

Ein weiterer Cyclone wirbelte buchstäblich unsere weiteren Reispläne durcheinander.

Eigentlich hatten wir noch vorgehabt, nach Kaikoura weiter zu fahren und eventuell

Wale oder Albatrosse beobachten zu können, doch ein Wintereinbruch, der die sommer-

lichen Temperaturen auf 3,5 °C herunterkühlte und die Berghänge um uns herum über

Nacht in Schnee hüllte, ließ uns umschwenken. Außerdem waren ganze Straßenabschnitte

zerstört worden und ein Weiterkommen unmöglich geworden.

 

Die letzten Tage verbrachten wir daher in und um Christchurch, von wo aus wir leider

wieder nach Hause fliegen mußten...

 

 

 

N e u s e e l a n d - wir sehen uns wieder...!!!